20. und letzter Tag

Dette bleibt bis zum Schluss Tarpunjäger, gleich vieren begegnet er. Ein gemütlicher, relaxter letzter Tauchgang. Andi als Dichter und Denker beschreibt diesen letzten Tauchgang mit: „Von der Pier bis an die Buhne – Tarpune, Tarpune!“ Sogar als er sich an der Treppe die Flossen auszog, sah er noch einen der großen Fische.

In der Zwischenzeit wurde eine Rechnung ins Apartment gelegt. Soweit alles klar – aber Conny, Dette und Alexandra rätselten, warum sie die „beach towels“ also die Badetücher bezahlen sollten. 80 U$. Auch die Schlüssel waren aufgelistet, machte insgesamt 150 U$. Alexandra machte sich auf zur Rezeption, da war dieselbe junge Frau, die schon Conny so fertig gemacht hatte (wegen dem Auto … schöne Männer und so …) Sie klärte alles auf, Alexandra verstand nix, nur dass eben nix zu zahlen sein. Und auf Alexandras wirklich erleichtertes „Gott sei Dank“ kam ein grinsenden „you´re welcome, Ma´am“.

Danach hieß es Tauchsachen waschen, trocknen lassen und Kaktuslikör trinken. In der Cadushy Distillery in Rincon wird aus den essbaren Früchten der hier massenhaft wachsenden Kakteen Likör hergestellt. Schon spannend, aber viel zu süß. Vorsichtig fragten wir, ob wir auch Rum kosten dürften. Ja selbstverständlich! Und beim Verkosten vom Bonairer Rum breitete sich Begeisterung aus. Der war gut! Klar, auf Bonaire gibt es kein Zuckerrohr, die Melasse wird hertransportiert, aber der Rest hier hergestellt. Der Tequila danach war auch nicht zu verachten, aus der auf Bonaire wachsenden Agave hergestellt. Wir durften alles verkosten. Aber weil wir zu dritt waren und der eine nichts trinkt und der andere Auto fuhr, wurde nur Alexandra glücklich.

19.Tag

Zuerst eine Richtigstellung: Die Taipune sind Tarpune. und die gestrige Scholle ist eine Flunder. Dank an Fischführer Karibik.

Andi spuckte heute vor lauter Lachen fast seinen Atemautomaten aus. Ein Tauchgang in Begleitung von 5 bis 6 Barrakudas. Die Fische schwommen meist einzeln, versammelten sich aber immer wieder und begleiteten uns etwa eine dreiviertel Stunde. So stand ein Großer mitten in Weichkorallen und ließ sich von einem Winzfischchen putzen. Bis die anderen dazu kamen, kurze Versammlung, dann schwomm jeder in eine andere Richtung davon. Warum Andi so lachte? Da lauert der große, grimmig drein blickende Barrakuda … bis ein kleiner, gestreifter Sergeant genug davon hat, rauszischt aus seinem Korallenblock und mitten rein in den Barrakuda. Der haut ab wie von der berühmten Tarantel gestochen. Andi meinte, er könne ab jetzt einfach keinen Respekt mehr vor Barrakudas haben – bis er beim nächsten Tauchgang an der Basis einem begegnete, der es an Größe mit ihm aufnehmen konnte. Da war der Respekt schnell zurück.

Aber das Highlight war Dettes und Alexandras Tauchgang direkt an der Basis. Dette ist ja unser großer Tarpunjäger. Er erwischte auch einige – mit der Kamera. Aber dann schauten die 2 Taucher wirklich blöd: Ein Tarpun, dem ein dickes, vielleicht einen halben Meter langes Tau hinten raushing. Von einer Harpune getroffen? Köder verschluckt und das Tau kam hinten wieder raus? Sehr strange …! Die nächste Begegnung war wieder fröhlicher: Alexandra dachte, da wirbelt eine Barbe mal wieder den Sand auf. Als Dette aufgeregt hindeutete, sah auch sie: eine Schildkröte. Aber sowas haben die beiden noch nie gesehen. Die riss mit ihrem kräftigen Maul Korallen- und Schwammstücke ab. Tauchte gemütlich weiter, blieb bei der nächsten Koralle stehen und weiter ging das große Fressen. Dazu war sie auf beiden Vorderflossen mit einem Stück Metall markiert. Der Fressrausch der gepiercten Schildkröte!

18.Tag

Starker Wind, rundherum immer wieder Regen, aber wir stehen beim Tauchplatz „Invisible“ in der Sonne und genießen den Wind. Und auch den Anblick von wirklich dicken Tauchern (da ist Conny nix dagegen), wie sie Händchen haltend aus dem Wasser kommen. Gut, das war nicht nett. Ihre Beine hatten halt nicht genug Standfestigkeit bei den Wellen und sie brauchten Stütze. Wir tauchten schnell ab, ein wunderschönes Riff. Beim langsamen Auftauchen sieht Alexandra einen großen Adlerrochen ganz unten über dem Sand entlang schweben. Natürlich gibt sie Gas, dem Rochen hinterher nach unten. Klar, er ist viel schneller, aber so schön anzusehen. Als sie sich umdreht, um wieder höher zu tauchen, sieht sie Dette neben sich. Später erzählt er, er hat nur gesehen, wie sie abzischt, dachte, da muss was sein und raste daher mit nach unten.

Zwischen Riff und Ausstieg ist ein breiter Sandstreifen. Der wurde nicht langweilig, denn erst war da eine Scholle, dann eine Schildkröte.

Beim nächsten Tauchgang wurde klar, dass Alexandra auf kleine Makrelen ziemlich anregend wirkt. Schon wieder nutzte so ein kleiner Fisch sie als Deckung. Blitzschnell jagt er los und kommt kauend ruhig zurück. So geht das eine halbe Stunde lang, bis eine zweite Makrele daher kommt. Und dann schützt Alexandra noch eine Viertelstunde lang gleich zwei Fischlis.

Am meisten los war aber bei der Basis, Buddy´s Reef. Andi sagte, die Tarpune toppten noch die Esel am Fußballfeld. Schiedsrichter waren mehrere Barrakudas. Das war dann sogar Andi zuviel …

Die Tauchgänge am Hausriff führte Dette. Er wurde dabei beobachtet.  Conny oder Andi meint er dabei nicht. Immer in äußerster Sichtweite, da wo sich das Sichtbare ins Blaue des Meeres verliert, tauchten Schatten von grossen Meeresbewohnern auf. Man kann sie nicht genau erkennen. Haie sind es nicht. Aber groß sind sie. Und sie beobachten Dette. Dette weiß das. Conny weiß das. Aber man kann sie nicht genau erkennen. Normalerweise würde Conny zu Dette sagen:“ Das ist eine im Wasser versenkte und umhertrudelnde Plastikmülltüte.“
Sagt er aber diemal nicht.
Unheimlich!
Sehr Unheimlich!

17.Tag

Angel City“. Der Name passt zu dem tauchplatz, wunderschön. Relativ seicht geht es vom Innen- zum Außenriff, dazwischen alles voller Korallenblöcke. 2 Igelfische schwimmen aufeinander zu, sieht wahnsinnig süß aus. Aber die Fotografen sind zu langsam, einer der Wadlbeißerfische (Gestreifter Sergeant) ist schneller und vertreibt die viel größeren Igel. Danach trennen sich die Taucher. Dette und Conny bleiben in der Basis, Andi und Alexandra fahren in den Norden, wollen 2 Tauchgänge in „Karpata“ machen. Alexandra ist schon wieder leicht gehandicapt – ihr Inflator verliert keine Luft, jetzt pustet er wie irre das Jacket auf. Also wieder mal raus mit den Schlauch. Und als ob das nicht reicht ist heute starker Wellengang. Schnell Flossen anziehen – da reißt ein Flossenband. Es wurde trotzdem getaucht, Alexandra musste nur alle 2 Minuten die Flosse wieder fest an die Füsslinge ranziehen um sie nicht zu verlieren. Bewegt wurde nur die intakte Flosse. Andi als MacGyver bastelte in der Oberflächenpause aus einem Gummiband ein neues Flossenband und auf geht’s zum nächsten Tauchgang. Gleich 3 Schildkröten waren zu sehen. Während Andi zweien hinterher hirschte, schwebte Alexandra gemütlich auf der Stelle und „unterhielt“ sich mit der Schildkröte, die es sich in einer Weichkoralle gemütlich gemacht hatte. Dann kam Andi und noch eine Schildkröte, die genau zu der anderen tauchte. Und beide dann Armlänge und ganz langsam an Alexandra vorbei. Die war von diesem Tauchgang natürlich begeistert, auch wenn der Wellengang sie beim Ausstieg gleich zweimal zerbröselte …

Auf die Frage, was Dette und Conny erlebt hatten, brummt Conny nur: „Nix. Außer dem Taipun und dem dicken Zackenbarsch.“ Der Barsch war dicker als die Taipune und die werden ja schon 2 Meter lang und dementsprechend breit. Der Taipun gehörte auch zu den größeren und schwamm genau hinter Dette, dem Taipunjäger her. Ohne dass der es bemerkte. Vielleicht besser so …

Und jetzt, wo die WM ansteht, etwas für die Fußballfans. Nein, Bonaire nimmt nicht daran teil. Aber Bonaire hat das schönste Fußballfeld. Nämlich voller Esel. Fußball und Esel, so gefällt uns das.
Conny würde sagen: „Team Bonaire wartet hier auf Team Austria im Cup der Hoffnung auf einen schönen Ball“

16.Tag

Party! Dettes 400er Tauchgang. Er musste dafür heute 4 Tauchgänge absolvieren, aber Dette ist der härteste, das war ein Klacks für ihn. Conny dagegen schwächelte, nach dem 3. musste er sich sogar hinlegen um mit Dette noch den 4. zu schaffen. Heute führte Dette auch alle Tauchgänge an und führte Conny in Gebiete, wo noch nie zuvor ein Taucher gewesen war. Also fast … Zum Beispiel tauchte Dette in eine fremde Gruppe, guckte immer nach einer dicken Frau neben ihm und dachte, das wäre Conny. Oder er führte Conny genau dorthin, wo ein Tauchboot anlegte und 10 Taucherlein ins Wasser sprangen. Laut Conny waren da sehr interessante soziale Studien zu tätigen. Alexandra war hingegen sehr begeistert von einem Taucher, der halb in den Korallen hing, um seine nicht wirklich schlanke, blonde Freundin zu fotografieren. Conny beschloss daraufhin, sich eine blonde Perücke zuzulegen, damit Dette ihn auch fotografieren könnte. Wir beschlossen aber, aus Conny keine Blondine sondern lieber eine weiße Monstermuräne zu machen. Denn apropos Monster: jetzt hat endlich auch Andi die grüne Muräne gesichtet. Vielleicht war sie nicht ganz so riesig, wie Dette und Alexandra sie beschrieben hatten. Aber groß genug und mit grimmigen Blick schlängelte sie über die Felsen.

Auch eine große Languste wurde wieder gesehen. Sie ließ sich von Andi nicht stören und fraß seelenruhig weiter. Währenddessen wurde Alexandras Computer von einem kleinen Fisch attackiert, einem richtigen Wadlbeißer. Und sie rettete einige Kalamaris nicht vor Andis Kamera sondern tauchte an ihnen vorbei um sie direkt in die Kamera zu treiben.

Und für Dette haben wir alle Cola getrunken. Also mindestens 2 der Truppe verabscheuen dieses Brausegetränk, aber mit Rum lässt sich´s aushalten und so haben wir auf Dettes 400en angestossen!

15.Tag

Ab in den Süden! Margate Bay, wunderschön. Doch heute rebelliert Andi. Ihm sind unsere 60 min Tauchgänge zu kurz, er lässt uns abblitzen und bleibt beim Hausriff, wo er wahrscheinlich den ganzen Tag unter Wasser blieb und seine Ruhe hatte.

Wir anderen stürzten uns nicht gleich in die Fluten, machten ordentlich Pause und fuhren wieder runter in den Süden. Oder wollten … Denn plötzlich war da ein merkwürdiges Summen. Conny, was ist das? Der sieht dann auch die Öllampe leuchten und bleibt stehen. Ja, Motorhaube auf und nachschauen. Aber wie bitte geht die bei so einem chinesischen Auto auf? Wir ziehen an allen Hebeln, studieren die Gebrauchsanleitung. Hinter uns bleibt das nächste Auto stehen, Touris stehen ratlos vor der offenen Motorhaube. Aha, die wissen, wie das aufgeht. Alexandra bittet um Hilfe, aber sie haben wohl kein chinesisches Modell. Doch aus dem Nichts erscheint ein Helfer und öffnet das Teil, indem er an dem Hebel zieht, an dem wir schon längst gezogen haben. Öl wird überprüft, alles in Ordnung. Und danach verschwindet Summen und Öllampenlicht. Wir haben keine Ahnung, was los war und fahren weiter. Tauchen ab bei „Alice im Wonderland“, knapp über dem Sandboden zwischen 2 Riffen, alles voller schnuggeliger Sandaale. Und Dette erwies sich als Held. Conny wollte arme Kalamaris mit seinem Fotoapparat bedrohen sprich ohne Absprache Fotos machen. Da kam Dette und sie konnten flüchten.

Zurück kurze Pause mit „Tass Kaff“, auf zum 3. Tauchgang. Da begegneten sie sogar Andi. Der war über eine Stunde mit einer Schildkröte getaucht und hatte mit Oktopussen gespielt. Und jetzt sitzen alle am Computer, schauen Tauchfotos und Dette wird Conny morgen diese schwarz-gelbe Muräne zeigen. „Die sieht schon bombastisch aus“, sagt er gerade. Und lobt Conny, wie der von den Fotos die Blauschleier wegnimmt: „Das machst du gut.“ Antwort Conny: „Das wollt ich hören.“

14.Tag

Nach der gestrigen exzessiven Party waren einige Taucher heute schlapp und machten nur 2 Tauchgänge. Da gäbe es also nicht viel zu erzählen, wenn da nicht die grüne Riesenmuräne wäre. Alexandra hatte schon von ihr gesprochen, dem blitzschnellen Monster, die größte, die sie je gesehen hatte. Natürlich glaubte ihr niemand. Aber heute stand Dette Aug in Aug mit dieser Muräne, die breiter und länger war als er selbst. Eigentlich fotografierte er gerade kleine Fischlis, da schwamm das Trum Vieh durchs Bild. Dette ist eine Kämpfernatur, statt zu fliehen drückte er auf den Auslöser. Aber der Fischriese war wirklich irre schnell und ruckzuck im Fels verschwunden.

Ein anderes Ungeheuer begegnete Andi und Alexandra. Bei so gut wie jedem Tauchgang sehen wir Barrakudas. Meist schwimmen sie langsam davon. Diesmal stand ein richtig großer mit den üblichen gefletschten Zähnen in 2 Meter Tiefe. Statt vor den beiden Tauchern wegzuschwimmen, guckte er Alexandra an und schwamm zu ihr hin. Das gefiel ihr nicht mehr so gut, sie tauchte ein wenig weg, der Fisch hinterher. Tollwütiger Barrakuda!

Zurück im Apartment waren Conny und Dette zwar nicht da, gerade abgetaucht, aber die Begeisterung war groß! Conny, super! Er hat Kochbananenchips gemacht. Mit süßer Chilisauce schmecken die genial. Conny ist besonders angetan vom Kochbananenpreis, 1 U$ Dollar für 4 Kochbananen, günstig und gut. Nur Dette als Schnitzel- und Pommesgourmet ist nicht ganz so begeistert …

13.Tag

An unsere Followers: So ständige 30 Grad sind echt sch….! Wir freuen uns auf die Minusgrade.

Heute ist der nächste Partytag: Conny hat Geburtstag und der erste Tauchgang war Andis 1000er. Klarerweise tauchte Andi genau 10 Meter und 100 Minuten. Das Geburtstagskind durfte sich den nächsten tauchplatz aussuchen. Und weil Conny erstens der Fahrer und zweitens müde ist, fuhr er grad mal zum nächsten Verteilerkreis ums Eck. Auf gut Deutsch: das hätten wir von der Basis auch erreicht aber Geburtstag ist Geburtstag. Der Platz war tatsächlich spannend, denn wir lernten: Um Taipune zu fotografieren, einfach einen Fischkopf ins Wasser werfen und die Teile stürzen sich drüber. Leider gibt es keine Beweisaufnahmen von folgendem, denn alle 3 Fotografen waren 10 Meter über dem Geschehen: Eine Muräne schaut aus dem Felsen. Dahinter bewegt sich ein Muränenschwanz, der aber nicht dieser Muräne gehört. Dann schießt blitzschnell eine 2. heraus und schnappt nach der ersten. Die 2 Muränen umschlingen sich in irrem Tempo, Sand wirbelt auf, nur noch Gewurrl. Dann flüchtet eine Muräne, der Sand senkt sich, die siegreiche liegt da und schaut herum und erspäht sofort Alexandra. Diese Muräne war echt auf Krawall gebürstet, sie richtete sich auf und näherte guckte die Taucherin wild an. Alexandra dachte sich aber „ich bin größer, höhö“, das kapierte auch die Muräne und haute ab.

Während Andi einen Tauchgang alleine machte, fuhren die anderen einkaufen. Conny hatte sich Bier gewünscht. Also auf zum chinesischen Supermarkt „Lucky“ und „Carib“ Bier gekauft und „Polar“. Das trinken wir jetzt. Übrigens ist es wirklich gefährlich, wenn Conny Geburtstag hat, dann wird er wild. Er saß schon im Pickup, Alexandra holte noch ihre Tauchsachen heraus und legte sie hinters Auto. Fehler, wenn Conny am Lenkrad sitzt. Sie sah das Unheil noch kommen, dann machte es knacks und ihre Maske war hinüber, zermalmt unterm Reifen. Mit dieser Maske hat sie 20 Tauchjahre verbracht, sie war rosa und wurde in Hurghada in 3 Meter Tiefe aufgefunden. Und dann kam Conny …

Abends dann die Party!
Wir öffneten unser Bier, stießen an, auf die arme Maske, Andis Tausendsten und Connys Geburtstag. Mit einem eisgekühlten Polar Bier. Und plötzlich standen wir an vorderster Front in einem Wirtschaft-cyber-Krieg zwischen Venezuela und der USA. Das Polarbier kam nicht aus Venezuela sondern aus Florida. Venezuela liess in früheren Jahren immer ihre Braumeister in Deutschland studieren. Nutzt hier die USA die politschen Turbulenzen in Venezuela aus, um in der Karibik ihre Plöre an dumme sich volllaufende Europatouristen zuverhökern???
Wir jedenfalls haben es sofort gemerkt und stiegen auf Carib um.
Das kommt aus Trinidad-Tobago!
Und für Dette suchen wir auch noch nach Club-Cola!!!

12.Tag

Wir fuhren mit 8 Flaschen runter in den Süden. Vorbei am Tauchplatz „White Slave“ mit eingestürzter Hütte zu „Red Slave“. Auf einer Tafel steht folgendes: „Die Sklavenhütten wurden während der Sklaverei im Jahre 1850 errichtet und dienten den Sklaven als Camp. Diese arbeiteten in den Salzpfannen um das Salz – eines der wichtigsten Exportprodukte von Bonaire – aufzuladen und zu verschicken. Die Hütten wurden als Schlafstelle benutzt und um das Privateigentum der Arbeitskolonnen unterzubringen“. Kein Wort, von wo die Sklaven verschleppt wurden, wie hart die Arbeit war und wie viele überlebten. Im Gegenteil, eine weitere Tafel idealisiert die Sklaverei sogar, so sahen die schwerste Sachen tragenden Sklavinnen angeblich wie „mermaids“ aus…

Nach so viel Schwachsinn ließen wir einfach Dette den 2. Tauchgang anführen und folgten ihm brav. Dette ging ans Limit, tauchte beinhart am Pickup vorbei und wir durften erst raus, als er 10 bar hatte. Conny war fertig von so langem Tauchen, vielleicht auch, weil er beim Einstieg beinah auf einen Barrakuda gesprungen war. Und ständig Tauchanzug anziehen, und ausziehen … „Rin in die Kartoffel, raus aus die Kartoffel“. Dette, auf dem Lande im Zonenrandgebiet aufgewachsen, meint, das sagte man halt so. Deshalb sagen das Dette und Conny bei jedem Anzugswechsel. Nein, das muss man jetzt nicht verstehen. Weiter ging es an einer großen Ruine vorbei. Vor 5 Jahren hatten hier Militärs Übungen gemacht, heute war es die Polizei. Sie trainierten gerade fleißig Gefangennahme, als wir vorbei fuhren. Uns erwischten sie nicht und so begaben wir uns zum 3. Tauchgang, Andis 999er!

Leider darf Conny diesen Tauchgang nicht eintragen. Für Conny war´s nämlich eine Wattwanderung wir hielten uns zu lange im 2 Meter Bereich auf, und da schaut Conny raus. Dette wieder war Aug in Aug mit einem großen Barrakuda. Andi begegnete einer freischwimmenden Muräne. Und wir alle versuchten, eine Maximaltiefe von 9,99m einzuhalten. Klar, dass Andis Tauchgang auch 99 Minuten dauerte. Und dann ab zur Party! (die war extrem, dauerte fast bis 9.99 Uhr abends …)