11.Tag

Die 3 Jungs starteten schon um 7 Uhr ihren ersten Tauchgang, diesmal von der Basis aus. Gleich darauf ging es in den Süden zu „Aquarius“. Conny summte dieses Hippielied „Der Wassermann“ und fuhr mit dem vollbeladenen Pickup durch einen ordentlich mit Wasser gefüllten Graben, obwohl Dette „halt!“ rief. Nach dem Tauchgang standen die 4 dann allerdings im Regen, es schüttete und Conny jammerte, dass das ganze Salz abgewaschen würde.

Auf dem Weg retour – im Westen nichts Neues! Wieder Umleitung, Stau, Blaulicht. Diesmal war es ein älteres Touristenpaar im Leihwagen, das vor einem umgefallenen Moped stand. Vom Mopedfahrer keine Spur!

Nach Toastbroten mit Spiegelei starteten Andi und Alexandra zum Tauchplatz „Andrea 2“. Sie fluchten leise, als genau hier ein Tauchboot anlegte und tauchten schnell in die andere Richtung. Doch irgendwann kamen aus dieser Richtung auch Taucher, also umdrehen – und den Tauchboottauchern entgegen. Eingekesselt blieb nur die Flucht nach oben. Und das war eine gute Entscheidung, denn auf 5 Metern beobachteten sie 2 Schildkröten, die gemeinsam an die Oberfläche schwammen, Luft schnappten und wieder abtauchten, jede in eine andere Richtung. Und genau da, wo die eine hintauchte, segelte etwas elegant auf 2 Metern daher. Das gibt´s ja nicht, ein Adlerrochen! Langsam schwamm er neben den beiden Tauchern, vielleicht in 2 Meter Abstand. Es schien fast so, als guckte er zu den beiden rüber. Und dann segelte er in einem Bogen davon.

Dette machte mit Andi noch einen 3. Tauchgang, während Conny vorm Computer saß. Aber plötzlich kam Bewegung in Conny: „Er ist da!“ Über Facebook hatte sich eben ein Unterwasserrugbyspieler aus Duisburg gemeldet, ruckzuck waren die beiden in einer Kneipe verabredet und Conny sauste los. Allerdings wurde das kein langer Kneipenabend, denn das Kreuzfahrtschiff legte um 19 Uhr wieder ab.

10.Tag

Wir haben gemurrt, als Dette vorschlug, einen early morning dive beim Wrack „Hilma Hooker“ zu machen. Fuhren trotzdem um 7 Uhr Früh los und mussten zugeben: Dette hatte recht gehabt. Wir waren die einzigen Taucher weit und breit. Nur 3 Flamingos flogen knapp übern Meer vorbei. Das Wrack liegt seitwärts in 12 bis 30 Meter Tiefe. Die Geschichte geht zurück in die 1970er Jahre. Das Boot hatte Maschinenschaden, lief den Hafen von Kralendijk an. Da die Mannschaft sich seltsam verhielt, wurde das Boot genauer untersucht und hinter einem Schott versteckt jede Menge Drogen gefunden. Der Besitzer, natürlich nicht an Bord, holte sich sein Schiff nie zurück. Ein Schiff im Hafen kostet aber Geld. Daher wurde die „Hilma Hooker“ hinaus geschleppt, vor Anker gelegt und ging aus unerfindlichen Gründen unter. Es heißt natürlich, Taucher hätten ihre Hand im Spiel gehabt. Wir betauchten mit 2 Taipunen die „Hilma“ eine halbe Stunde lang. Oben zurück war die Ruhe vorbei – inzwischen hatten 2 Tauchboote an den Bojen festgemacht und 6 Pickups standen neben unserem.

Wir flüchteten zurück ins Apartment. Dette bekam die verdiente Tass Kaff, Conny besorgte sich einen O-Ring und nun geht sein Blitz wieder. Conny war glücklich. Und müde. Das half aber nichts, der Arme musste mit Dette noch 2 weitere Tauchgänge absolvieren. Alexandra flößte ihm Cola ein und ab ins Wasser.

Heute war es richtig schön, kein Kreuzfahrtschiff, kein Stau, keine Unfälle, alles ging gut aus. So ließ Alexandras Inflatorschlauch Luft ab, denn der O-Ring saß nicht richtig. Statt per Knopfdruck Luft ins Jacket zu bekommen, musste sie ausgerechnet beim Wrack das Jacket selbst aufblasen. Andi sah unterm Mikroskop, dass der O-Ring ok war, sich nur gelöst hatte und konnte alles wieder richten. Bei Andi wieder hatte sich eine Schraube gelöst. Also bei seinem Unterwasserlicht, das ja Dette gehört. Lampe und Halterung und Schraube sanken zwischen Steine und Sandboden, aber Andi fand alles wieder. Ein guter Tag!

9.Tag

Conny suchte sich für den 1. Tauchgang einen besonderen Platz im Süden aus: „Pink Beach“. Schon von weitem winken Palmen – aus der Nähe eher jämmerlich, mindestens der Hälfte fehlen alle Blätter. Eine Gruppe Fahrradtouristen kommt vorbei, voran der Tourbegleiter in Auto mit Ersatzbike. Der wusste warum, die hiesigen E-Bikes sind Schrott. Genau neben uns springt ein Mann vom Bike, er hatte eben ein Pedal verloren. Tauchen ist gesünder. Normalerweise halten wir uns in 12 bis 8 Meter Tiefe auf, aber diesmal taucht Andi raus ans Riffende, starrt hinunter in den Sand. Der ist voller Sandaale, schon schön, aber wär doch spannender, er filmt den Adlerrochen, der sich da so annähert. Irgendwann merkt das auch Andi und hinterher dem Adlerrochen! Der taucht direkt übern Sand und schaufelt den in sich hinein. Und damit sicher viele Tiere. Als er verschwindet, tauchen wir wieder höher – bis wir wieder runter müssen, denn da schwimmen gleich 2 amerikanische Stechrochen.

Auf dem Rückweg kauft Conny in einem kleinen Baumarkt Kontaktspray, vielleicht rettet der seinen Blitz. Rettung hätte für eine Touristin auf einem Moped vielleicht ein Helm bedeutet. Aber Helme trägt hier so gut wie niemand. Diese Mopedfahrerin lag jedenfalls auf der Straße, Sanitäter um sie herum, Blaulicht, Polizei lenkte den Verkehr um. Wir stellten wieder fest, dass Tauchen gesünder ist. Und landeten mitten im stacheligen Off-road Verkehrsstau. Dettes Schokoladenkekse schmolzen, aber uns ging es blendend.

Beim nächsten Tauchgang musste Andi nicht auf 30 Meter, der Adlerrochen jagte auf 5 Meter. Alexandra „stolperte“ auf 2 Meter fast über eine Schildkröte. Und Conny und Dette machten ihren ersten Nachttauchgang. Haben sie Taipune gesehen? Was heißt da gesehen?! Dette wurde von einem attackiert. Genau als er ein Foto machen wollte, schoss der Riesenfisch auf ihn zu. Dette zuckte zusammen, deshalb haben wir keinen Fotobeweis?!?! Doch!!! Im letzten Moment, ohne Angst um sein Leben, schaffte es Dette noch auf den Auslöser zu drücken … und alles wurde Gut.

8.Tag

Nach diesem Urlaub müssen wir einige Teile verschrotten und erneuern. Nach diversen Schläuchen und Tauchlampen geht nun Connys Kamerablitz nicht mehr. Andi murmelte in der Früh „Mist Mist Mist“, denn der Schnapper seines Unterwassergehäuses hatte plötzlich einen Sprung. Erste Hilfe war ein Klebeband. Auch fremde Teile verursachen Probleme. Wir holen unsere Tauchflaschen entweder unten am Meer von der Basis, wenn wir dort tauchen. Oder beim „Dive in“, per Pickup werden Flaschen geladen, vorher natürlich noch geprüft. Das hilft aber nicht immer. Heute fuhren wir zu „Oil Slick“, einem relativ nahen Tauchplatz. Flasche aufdrehen und wieder Gefluche – die Luft pustet ab. O-Ring oder Ventil kaputt. Also alles wieder retour und neue Flasche besorgen.

In den 5 Jahren seit unsrem letzten Besuch hat sich wirklich einiges verändert. Es wurde aufgerüstet. Damals gab es bei „Oilslick“ eine kaputte Leiter, man sprang hinein und kletterte irgendwie heraus. Heute eine neue Plattform, darauf sonnt sich garantiert eine Bikinischönheit, und eine stabile Leiter. Statt leerem Tauchplatz daher auch mindestens 10 Pickups und sogar ein Tauchboot, das an der schon angebrachten Boje festgemacht ist. Darunter etwa 10 Gestalten mit gigantischer Kameraausrüstung und Lampen, neben denen unsere Sola wie Funsln erscheinen. Es gab auch „Flaschensammler“, merkwürdig herum zappelnde Gestalten mit 3 bis 4 Flaschen. Wir tauchen schnell weg, sehen eine wirklich riesige, grüne Muräne, die sich leider schnell versteckt. Und werden die ganze Zeit von einer kleinen Makrele begleitet. Das Fischchen nutzt uns als Deckung, jagt blitzschnell los, kommt leicht kauend zurück. Erst kurz vor dem Tauchboot und den vielen Tauchern verlässt es uns wieder. Gar nicht blöd, der Fisch.

Wir müssen heute betonen, dass auch Dette sowas wie Kiemen haben muss, denn er versuchte ohne Luft zu tauchen. Ließ sich von einer sicher sehr bösen Muräne in die Flucht schlagen. Und schaffte danach 80 Minuten, persönliche Bestleistung.

7.Tag

Dette und Conny machten heute einen tauchfreien Tag, Andi das Gegenteil. Gleich 3 Tauchgänge um die 100 Minuten. Einen davon machte Alexandra mit. Conny fuhr die beiden gerade mal raus aus dem Ort, von dort planten sie einen one way dive zurück zur Basis. Klingt nicht weit, auf der Karte angeblich 1,6 km. Ja, unter Wasser sind 1,6 km weiter als Andi dachte. Zum Glück war Alexandra dabei, die weniger Luft braucht und ihm ihren Oktopus lieh. Sprich: Er atmete aus ihrer Flasche und kam so bis zur Basis nach 90 Minuten und mit 30 bar. Der Tauchgang selbst war für einmal interessant. Nicht wegen der 4 Barrakudas, die eine halbe Stunde lang mitschwammen, sondern wegen der merkwürdigen Rohre, die weit ins Meer hinaus liefen. Andi tippt auf Entsalzungsanlage, weil die Sicht genau hier relativ schlecht war.

Andi, hyperaktiv wie er ist, sprang nach kurzer Pause wieder ins Wasser und hatte eine Begegnung der unheimlichen Art: Eine Muräne spielte „Springteufel“ und schnellte blitzschnell schräg nach oben aus dem Fels. Zum Glück vorbei an Andi.

Die anderen Taucher widmeten sich Dingen, die man in der Karibik klarerweise macht. Erst schauten sie die „Heute Show“, um sich politisch weiter zu bilden. Danach kam „Sea hunt“ dran, eine Serie aus den 60ern, von der die Schreiberin nichts berichten kann, da sie damals noch nicht auf der Welt war.

6.Tag

Was lang wäret wird endlich gut oder so ähnlich … Wir waren die ersten bei den 1000 Stufen, die in Wirklichkeit nur 64 Stufen sind. Es wurde ein Schildkrötentauchgang, mehr als 20 Minuten beobachteten wir zwei Schildkröten. Ab und zu schwamm eine an die Wasseroberfläche, schnappte mehrmals Luft und tauchte wieder ab. Alles ohne Hektik, diese Schildkröten sind Taucher gewohnt. Es dürften auch häufig Schildkröten gesichtet werden, denn oben am Parkplatz gibt es ein interessantes Hinweisschild: Schildkröten berühren verboten!

Um 18 Uhr geht die Sonne unter, um 18.30 Uhr startet daher schon der Nachttauchgang. Und da fällt wieder auf, dass sich seit unserem letzten Bonaire Aufenthalt vor 5 Jahren einiges verändert hat. Wir hatten damals ganz neu Solatauchlampen gekauft. Als wir nach dem ersten Nachttauchgang als einzige Nachttaucher aufgetaucht waren, wollten mehrere Leute von Buddies Diveteam wissen, was das für Lampen waren. „Da geht ja die Sonne auf!“ Eine absolute Neuheit.

Heute kräht kein Hahn mehr danach. Wir hätten nicht einmal Lampen gebraucht, denn es war teils tageshell weil so gut wie jeder Nachttaucher so eine Solalampe hatte. Und es wimmelte von Nachttauchern, vorbei die Einsamkeit. Wer sich darüber freute, das waren die Taipune. Beim ersten Mal schreckt man sich vielleicht noch, wenn von hinten so ein eineinhalb Meter Fisch knapp an einem vorbei taucht. Die folgenden 70 Minuten sieht man nur noch Taipune. Es sieht toll aus, wenn sie aus der Finsternis von oben herab auf einen zuschwimmen. Die Fische suchen Beute im Taschenlampenlicht. Leuchtet man weit weg, sind die Fische auch weiter weg. Leuchtet man direkt vor sich auf den Sandboden, könnte man die Fische streicheln. Einem etwa 30 cm großen Fisch wurde das Licht zum Verhängnis – Alexandra beleuchtete ihn und schwupp, schnappte der Taipun zu. Schluckte zweimal und jagte weiter. Die riesigen Fische, meisten 3 auf einmal, begleiteten uns bis zum Ausstieg.

5.Tag

Keine Frage, wo der erste Tauchgang stattfinden sollte: endlich „1000 steps“! Kaum Leute da, Tauchsachen raus aus dem Pickup – ja da fehlt doch was, da sind nur 3 Tauchanzüge. Einer hing noch brav trocknend auf der Terrasse. Also wieder keine Stufen, Anzug holen, auch gleich eine Lampe die vergessen worden war und neuer Plan: weitere 4 Flaschen einladen und runter in den Süden mit 8 Flaschen. Wir fuhren an das riesige „Salt Pier“ zu den Salzdünen. Es gibt viel idyllischere Orte zum Sonnen, aber ausgerechnet hier wird gegrillt, gesonnt und Taucher werden begutachtet. Unter dem langen Steg, auf dem das Salz zu den Schiffen transportiert wird, gibt es kaum Korallen und viel Müll. Trotzdem wimmelt es hier von Tauchern. Auch gut, denn so kann die neueste Unterwassermode begutachtet werden, zum Beispiel Tauchhauben mit Hörnern. Begeistert waren wir von mehreren Leitern in 15 Meter Tiefe, über die wohl niemand mehr hochklettert und Dette konnte wieder Barrakudas hinterher jagen.

Ohne Pause ging es danach direkt zum Flughafen, neben dem wir parkten und einen sehr faulen Tauchgang machten. Erst gegen die leichte Strömung, dann ohne Flossenschlag zurück.

Nun war Dette nicht mehr zu halten, ab in die Eisdiele. Ein alter Niederländer erklärte uns begeistert, dass es jahrelang keine Gelateria auf Bonaire gegeben hatte. Diese war die erste mit fantastischem Eis. Nun ja, niederländische Zeitverschiebung, wir aßen dort vor 5 Jahren schon Eis. Geputscht vom Gefrorenen begaben wir uns zum 3. Tauchgang. Der Einstieg sah für Conny zu kompliziert aus, er blieb die Stunde lieber an Land im Auto. Glück für Dette, denn der O-Ring seines Finimeterschlauchs platzte, aber Connys Atemregler rettete Dettes Tauchgang. Und dass Andi beim Einstieg seine Maske verlor und wir eine ganze Weile danach suchen mussten war sogar sehr gut. Denn dadurch begegneten wir einer Schildkröte, die sich lange und geduldig von uns begleiten ließ.

4.Tag

Heute kommt aber endlich der Tauchplatz „1000 steps“ dran. So benannt, weil wirklich verdammt viele Stufen vom Parkplatz hinunter zum Meer führen. Dieser Bereich nördlich der Insel ist Oneway, eine Einbahn. Trotzdem kam uns schon ein Auto entgegen, drin ein blonder Touri. Daher wird unser Fahrer Conny öfters ermahnt, vor unübersichtlichen Kurven abzubremsen. Auch wegen der im Gesicht knallroten Radfahrer, die ständig gegen die Einbahn fahren. Dette als Beifahrer muss bei jeder Echse schreien, damit Conny ausweicht. Aber es hilft alles nichts, Conny ist und bleibt ein Raser, heute fuhr er 70 km/h – obwohl Inselweit nur 60 km/h erlaubt sind.

Dann endlich bei den 1000 Stufen und ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut – Mallorca, Ballermann? Nein, die Touristen von den beiden Kreuzfahrtschiffen, die vor der Hauptstadt Kralendijk am Pier liegen. Diese beiden Schiffe wirken wie die einzigen Hochhäuser auf der ganzen Insel, mit fast mehr „Einwohnern“ als Bonaire. Und einer gigantischen Wasserrutsche weit oben am Schiff.

Wir verzichteten natürlich auf „1000 steps“ und betauchten den nächsten Platz „Tolo“ mit relativ leichtem Einstieg und nahem Riff. Richtig gemütlich.

Danach war wieder ein halber Großeinkauf nötig, und da sind wir geldmäßig noch nicht ganz auf zack. Gestern im chinesischen Supermarkt hatte unser Finanzmann Dette 20 U$ Dollar eingesteckt, der Einkauf machte aber 20,35 U$ aus. Bevor wir reagieren konnten, hatte uns die Chinesin schon angelächelt und „don´t worry“ gesagt. Heute beim Supermarkt mit den „lowest prices“ kamen wir gerade noch davon – 80 U$ mitgenommen, 79 und ein paar zerquetschte Dollar machte es aus.

Und was machen Taucher/innen, wenn sie gerade nicht tauchen? Sie schauen Fussball, mikroskopieren Palmblätter … das übliche eben.

3.Tag

Heute Nacht hatten wir einen Besucher im Apartment. Ratte oder Eidechse? Auf alle Fälle höchstens 1 cm dick, denn weiter hatten wir die Balkontür nicht aufgelassen. Quer durch den Raum hat sich der Besucher auf unser Brot gestürzt, es bis zur Tür geschleppt und dort liegen lassen. Das Brot passte nicht durch den Schlitz. Der Balkon war voller Krümel.

Gemütlich ging es mit unsrem Pickup in den Norden, wir betauchten „Karpata“. Relativ hohe Wellen machten den Einstieg nicht leicht. Aufs Pier setzen, vorsichtig hinein. Nur Conny war natürlich cool wie immer und stürzte sich mit einem Bauchplatscher in die Wellen.

Kurze Mittagspause auf unsrem Balkon mit Spiegelei und Toast, die Tauchsachen hatten wir im Auto gelassen, nur nicht zuviel Arbeit … Und ruckzuck ab in den Süden, vorbei an Flamingos und auf zu den Salzdünen. Es kam uns so vor, als ob da viel mehr Salz war als vor 5 Jahren. Da waren Salzberge! Daneben durch Algen rosa gefärbtes Wasser, kitschiger geht nicht. Das hatten wohl auch einige Reiseveranstalter erkannt, denn ein Touristenbus nach dem andern hielt an. Aber auch wir wurden fotografiert, klar, wir sind immer ein idyllisches Motiv.

Dieser 2. Tauchgang „Salt City“ war eine Abwechslung zu den bisherigen. Längeres Rausschnorcheln, dann das Riff und deutlich erkennbar ein zweites. Wir tauchten hinüber, der Sandboden war voll mit vorsichtigen Sandaalen. Kaum kommt man in ihre Nähe, ziehen sie sich völlig in den Sand zurück. Der Ausstieg war durch die Wellen und scharfkantige Steine schwierig. Dette und Alexandra meisterten dieses Hindernis bravurös. Sie wurden dafür von fremden Tauchern gelobt, die zugeben mussten, das nicht so easy geschafft zu haben. Bevor wir uns jetzt zu viel loben – Conny und Andi zerstörten den guten Eindruck. Obwohl Dette und Alexandra ihnen Blei und Flossen abnahmen, wurden sie von den Wellen weggespült. Anfänger!

Andi, dem bald Kiemen wachsen, machte zurück in der Tauchbasis noch einen 3. Tauchgang. Er filmte eine seltsame Combo, mehrere Fische, die mit einem Schlangenaal gemeinsam auf der Jagd waren und wohl darauf warteten, was der Aal aufscheuchte. Und Andi genoss die Ruhe, kein nerviges Blubbern anderer Taucher/Buddies …

2.Tag

Um 6 Uhr Früh waren alle wach und tauchbereit. Wir hatten zwar gestern unseren Checkdive, aber keiner war noch ganz zufrieden. Dette brauchte mehr Blei, Andi weniger und Alexandra einfach anders verteilt. Beim Luftaufdrehen stellte sich heraus, dass Dettes Inflatorschlauch lose war. Damit ging der „Disaster Diveday“ los. Immerhin konnte der Schlauch von Leuten des Divecenters festgedreht werden und es wurde ein gemütlicher Tauchgang draus – aber kurz, denn Conny hatte nur 170 bar und verschmähte Alexandras Oktopus.

Zu Mittag neuer Versuch, Dette und Conny sind schon im Wasser, Alexandra will gerade aufstehen, da knallt es neben ihr und Andi hält sich die Ohren zu. Sein Finimeter Hochdruckschlauch ist geplatzt. Also alles wieder ablegen, Conny und Dette alleine tauchen schicken und wieder zu den Jungs und Mädls der Tauchbasis. Die waren not amused, denn so einen geplatzten Schlauch auszuwechseln ist ein Krampf. Der Schlauch will nämlich nicht aus der Konsole. Ein Wasserkocher bringt Hilfe, denn heißes Wasser über den Gummi macht´s leichter. Trotzdem ein Gewürge. Als Andi auch noch sagt, man könne den kaputten Schlauch doch abschneiden statt zu ziehen wird er nur nicht rausgeworfen, weil er Kunde ist. Wir springen daher ins Wasser um miesgelaunten Tauchbasismitarbeitern aus dem Weg zu gehen, bei 26 Grad warmen Wasser auch keine wirkliche Abkühlung. Zurück sehen wir den inzwischen doch abgeschnittenen Schlauch. Die Tauchbasis verkauft uns einen neuen sauteuren und so gibt es doch noch den 2. Tauchgang.

In der Pause danach stellt Andi fest, dass eine seiner beiden nicht gerade billigen Solalampen nicht lädt. Da Dette und Conny auf einen 3. Tauchgang verzichten, bekommt Andi Dettes Lampe, hat also wieder zwei. Und stellt im Wasser fest, dass auch seine 2. Solalampe nicht geht.

Aber das Tauchen war wunderschön, Dette sieht nur noch riesige Taipune, Sepias schwimmen auf Andis zu, der ab jetzt einfach schwarz-weiß Bilder macht. Und der zuvor noch so genervte Tauchbasis Mitarbeiter lächelte uns wieder gnädig zu.